Wenn Sie wollen, dass ein Datenbankserver Webdienst-Anforderungen über HTTP- oder HTTPS abhört, müssen Sie beim Starten des Servers in der Befehlszeile angeben, welche Typen von Webanforderungen erwartet werden. Standardmäßig warten Datenbankserver nicht auf Webdienst-Anforderungen, daher gibt es für Clients keine Methode, auf Dienste zuzugreifen, die eventuell in Ihrer Datenbank definiert sind.
Sie können auch diverse Eigenschaften eines HTTP- oder HTTPS-Dienstes in der Befehlszeile festlegen, etwa an welchem Port er auf Anforderungen wartet.
Sie müssen außerdem Webdienste in der Datenbank erstellen. Weitere Hinweise finden Sie unter Webdienste erstellen.
Protokolle werden mit der Option -xs aktiviert. Die beiden verfügbaren Webdienstprotokolle sind HTTP und HTTPS. Optionale Parameter, die nach dem Protokollnamen in Klammern gesetzt werden, passen den Zugriff auf die Webdiensttypen weiter an.
Die allgemeine Syntax der Option lautet wie folgt:
-xs { Protokoll [ (Option=Wert; ...) ], ... }
Wenn Sie gleichzeitig mehrere Webserver starten wollen, müssen Sie den Port für zusätzliche Webserver ändern, da alle denselben Standardport haben.
Die folgenden Webdienst-Protokollwerte stehen zur Verfügung:
http Warten auf HTTP-Verbindungen.
https Warten auf HTTPS-Verbindungen. HTTPS-Verbindungen, die SSL Version 3.0 und TLS Version 1.0 verwenden, werden unterstützt.
none Nicht auf Webdienstanforderungen warten. Dies ist die Standardeinstellung.
Nachstehend werden einige der verfügbaren Optionen angeführt:
FIPS Geben Sie FIPS=Y an, um auf HTTPS FIPS-Verbindungen zu warten.
ServerPort [PORT] Der Port, an dem auf Webanforderungen gewartet wird. Standardmäßig wartet SQL Anywhere am Port 80 auf HTTP-Anforderungen und am Port 443 auf HTTPS-Anforderungen (sichere HTTP). Der Standardport für FIPS-bestätigte HTTPS-Verbindungen ist derselbe wie für HTTPS.
Wenn z.B. auf Port 80 bereits ein Webserver läuft, können Sie die folgenden Optionen verwenden, um einen Datenbankserver zu starten, der an Port 8080 auf Webanforderungen wartet:
dbeng11 mywebapp.db -xs http(port=8080) |
Im folgenden Beispiel startet ein Befehl einen sicheren Webserver mit der in SQL Anywhere enthaltenen Beispiel-Identitätsdatei (Sie haben diese Datei nur dann, wenn die RSA- oder FIPS-bestätigte RSA-Verschlüsselung installiert ist). Der Befehl muss in einer Zeile eingegeben werden.
dbeng11 -xs https(identity=rsaserver.id; identity_password=test) |
Die Beispiel-Identitätsdatei ist nur für Test- und Entwicklungszwecke vorgesehen. Es bietet keinerlei Schutz, da es ein Standardelement von SQL Anywhere ist. Ersetzen Sie es durch Ihr eigenes Zertifikat, bevor Sie das Deployment Ihrer Anwendung vornehmen.
DatabaseName [DBN] Gibt den Namen der Datenbank an, die benutzt werden soll, wenn Webanforderungen verarbeitet werden, bzw. benutzt die Schlüsselwörter REQUIRED oder AUTO, um festzulegen, ob Datenbanknamen als Teil die URL-Adresse erforderlich sind.
Wenn dieser Parameter auf REQUIRED gesetzt ist, muss die URL-Adresse einen Datenbanknamen enthalten.
Wenn dieser Parameter auf AUTO gesetzt ist, kann die URL einen Datenbanknamen enthalten, muss aber nicht. Wenn die URL keinen Datenbanknamen enthält, wird die Standarddatenbank auf dem Server benutzt, um Webanforderungen zu verarbeiten.
Wenn dieser Parameter auf den Namen einer Datenbank eingestellt ist, wird diese Datenbank benutzt, um alle Webanforderungen zu verarbeiten. die URL darf keinen Datenbanknamen enthalten.
LocalOnly [LOCAL] Wenn diese Option auf YES gesetzt ist, weist ein Netzwerk-Datenbankserver alle Verbindungen von Clients zurück, die nicht auf dem lokalen Computer laufen. Diese Option hat keine Auswirkung auf Personal-Datenbankserver, die von anderen Computern ohnedies nie Webdienstanforderungen akzeptieren. Der Standardwert ist NO, was bedeutet, dass Verbindungen von Clients ungeachtet ihrer Herkunft akzeptiert werden.
LogFile [LOG] Angabe des Namens der Datei, in die der Datenbankserver Informationen über Webdienstanforderungen schreiben soll.
LogFormat [LF] Dieser Parameter steuert das Format von Nachrichten, die in die Logdatei geschrieben werden, und welche Felder darin erscheinen. Wenn sie in der Zeichenfolge erscheinen, werden beim Schreiben der Nachrichten Codes wie z.B. @T durch die aktuellen Werte ersetzt.
Der Standardwert ist @T - @W - @I - @P - "@M @U @V" - @R - @L - @E, sodass Meldungen der folgenden Art erstellt werden:
06/15 01:30:08.114 - 0.686 - 127.0.0.1 - 80 - "GET /web/ShowTable HTTP/1.1" - 200 OK - 55133 - |
Das Format der Logdatei ist mit Apache kompatibel, sodass für seine Analyse dieselben Tools benutzt werden können.
Weitere Hinweise zu Feldcodes finden Sie unter LogFormat-Protokolloption [LF].
LogOptions [LOPT] Damit können Sie Schlüsselwort- und Fehlernummern angeben, mit deren Hilfe gesteuert wird, welche Nachrichten oder Arten von Nachrichten in die Logdatei geschrieben werden. Weitere Hinweise finden Sie unter LogOptions-Protokolloption [LOPT].
Eine vollständige Liste der verfügbaren Optionen und detaillierte Informationen dazu finden Sie unter Netzwerkprotokolloptionen.
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