Der Stammknoten ist der einzige Datenbankserver, der sowohl Lese- als auch Schreibanforderungen akzeptiert. Wenn Sie zusätzliche Kopieknoten gestartet haben, sendet der Stammdatenbankserver Transaktionslogseiten an die Kopieknoten in der Struktur, die als seine untergeordneten Knoten definiert sind, vorausgesetzt dass diese bereits verbunden und für den Empfang von Transaktionslogseiten bereit sind. Die Seiten werden normalerweise gesendet, ohne dass auf eine Antwort gewartet wird. Der Stammdatenbankserver fordert jedoch gelegentlich eine Bestätigung an, um sicherzustellen, dass der Kopieknoten nicht mehr asynchrone Anforderungen erhält, als er verarbeiten kann.

Wenn der Kopieknoten Seiten erhält, schreibt er sie auf die Festplatte und sendet sie an seine untergeordneten Knoten (falls zutreffend).

Der übergeordnete Knoten erkennt, wenn ein untergeordneter Knoten nicht mehr verfügbar ist, und stellt in diesem Fall das Senden von Transaktionslogseiten an den untergeordneten Knoten ein. Wenn der untergeordnete Knoten neu gestartet wird, fordert er die Transaktionslogseiten an, die er nicht erhalten hat, und der übergeordnete Knoten nimmt das Senden von Transaktionslogseiten an den untergeordneten Knoten wieder auf. Der untergeordnete Knoten benachrichtigt den übergeordneten Knoten über Statusänderungen des Kopieknotens, und die Statusinformationen werden in der Struktur ganz nach oben bis zum Stammdatenbankserver weitergereicht.

Wenn der Stammdatenbankserver nicht mehr verfügbar ist, werden alle untergeordneten Knoten im Scale-Out-System weiterhin ausgeführt, erhalten aber keine Aktualisierungen mehr vom Primärdatenbankserver. Alle Verbindungen zu den Kopieknoten können veraltete Daten abrufen. Wenn der Stammdatenbankserver wieder zur Verfügung steht, können seine untergeordneten Knoten die Verbindungen wieder herstellen und den Empfang von Transaktionslogseiten wieder aufnehmen.

Sie können Scale-Out in Verbindung mit einer Datenbankspiegelung verwenden, wenn Sie die Verfügbarkeit Ihrer Datenbank sicherstellen möchten. Siehe Verwenden von Scale-Out mit Schreibschutz in Verbindung mit der Datenbankspiegelung.

Zum Einrichten eines Scale-Out-Systems wird empfohlen, mit der CREATE MIRROR SERVER-Anweisung für den Datenbankserver, der als Stammknoten fungiert, zwei Definitionen zu erstellen: Primär und Partner. In einem Scale-Out-System müssen Sie einen Partnerserver definieren. Der in der Definition des Partnerservers angegebene Name wird in Verbindungszeichenfolgen und beim Starten des Datenbankservers verwendet. Die als Primärserver definierte Datenbank ist standardmäßig der übergeordnete Knoten für Kopieknoten im Scale-Out-System. Wenn kein Primärserver definiert ist, müssen Sie für jeden dem System hinzugefügten Kopieknoten einen übergeordneten Knoten angeben.

Wenn Sie Scale-Out mit Schreibschutz verwenden, stellt die Anwendung eine Verbindung zum Stammdatenbankserver her, und der Stammdatenbankserver verwendet Informationen aus der Verbindungszeichenfolge der Anwendung sowie Status- und Auslastungsinformationen von den Kopieknoten, um zu ermitteln, mit welchem Knoten die Anwendung eine Verbindung herstellen soll. Sie können festlegen, dass die Anwendung eine Verbindung zu dem Kopieknoten herstellt, der die geringste Auslastung aufweist, sodass der Stammdatenbankserver den Client an diesen Knoten weiterleitet. Wenn eine Anwendung innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrere Verbindungen dieser Art herstellt und löscht, wird die Verbindung gepoolt, und der Stammdatenbankserver wird nicht gefragt, welcher Kopieserver verwendet werden soll. Dieses Verhalten reduziert die Auslastung auf dem Stammdatenbankserver, weist aber möglicherweise nicht das erwartete Verhalten auf. In der Anwendung kann festgelegt sein, dass ihre Verbindungen nicht gepoolt werden sollen. Damit wird sichergestellt, dass der Stammserver bei jeder Verbindung bestimmt, mit welchem Kopieknoten diese erfolgen soll. Siehe Verbindungspooling und Scale-Out mit Schreibschutz.