Deployment von Verbindungsinformationen

Das Deployment der Verbindungsinformationen für den ODBC-Client wird im Allgemeinen in Form einer ODBC-Datenquelle vorgenommen. Das Deployment einer ODBC-Datenquelle erfolgt auf folgende Weise:

Programmgesteuert Fügen Sie die Beschreibung für eine Datenquelle in die Registrierung des Endbenutzers oder in die ODBC-Initialisierungsdateien ein.
Manuell Stellen Sie Anweisungen für die Endbenutzer bereit, damit sie auf ihrem Computer eine geeignete Datenquelle einrichten können.
Unter Windows können Sie auf der Registerkarte "Benutzer-DSN" oder "System-DSN" eine Datenquelle manuell mit dem ODBC-Datenquellen-Administrator erstellen. Der ODBC-Treiber von SQL Anywhere zeigt das Konfigurationsfenster für die Eingabe der Einstellungen an. Einstellungen für die Datenquelle enthalten den Speicherort der Datenbankdatei, den Namen des Datenbankservers sowie Startparameter und andere Optionen. Die kontextsensitive Hilfe kann über die Schaltfläche Hilfe geöffnet werden. Über die Datei sacshelp12.chm steht Hilfetext lokal zur Verfügung. Wenn diese Datei nicht vorhanden ist, wird die Hilfe über den Standard-Internetbrowser des Systems von DocCommentXchange abgerufen.

Auf Unix-Plattformen können Sie eine Datenquelle manuell unter Verwendung des SQL Anywhere-Dienstprogramms dbdsn erstellen. Einstellungen für die Datenquelle enthalten den Speicherort der Datenbankdatei, den Namen des Datenbankservers sowie Startparameter und andere Optionen.

In diesem Abschnitt finden Sie die Informationen, die Sie für beide Ansätze benötigen.

Arten von Datenquellen (Windows)

Es gibt drei Arten von Datenquellen: Benutzerdatenquellen, Systemdatenquellen und Dateidatenquellen.

Die Definitionen der Benutzerdatenquellen werden in der Registrierung im Abschnitt für den aktuell im System angemeldeten Benutzer gespeichert.
Systemdatenquellen hingegen stehen allen Benutzern und den Diensten von Windows zur Verfügung, wobei die Dienste auch aktiv sind, wenn kein Benutzer angemeldet ist. Bei einer richtig konfigurierten Systemdatenquelle namens "MeineAnwendung" kann jeder Benutzer diese ODBC-Datenquelle verwenden, indem er in der ODBC-Verbindungszeichenfolge "DSN=MeineAnwendung" eingibt.
Dateidatenquellen werden nicht in der Registrierung, sondern auf der Festplatte gespeichert. Eine Verbindungszeichenfolge muss einen FileDSN-Verbindungsparameter liefern, um eine Dateidatenquelle benutzen zu können. Der Standardspeicherort für Dateidatenquellen wird durch den Registrierungseintrag HKEY_CURRENT_USER\Software\ODBC\odbc.ini\ODBC File DSN\DefaultDSNDir angegeben (oder HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\ODBC\odbc.ini\ODBC File DSN\DefaultDSNDir, wenn ersterer nicht definiert ist). Der Pfad kann in den FileDSN-Verbindungsparameter aufgenommen werden, um das Auffinden der Dateidatenquelle zu unterstützen, wenn sie sich an anderer Stelle befindet.

Registrierungseinträge für die Datenquelle (Windows)

Definitionen von Benutzer- und Systemdatenquellen werden in der Windows-Registrierung gespeichert. Sie können am einfachsten sicherstellen, dass die Registrierungseinträge für Datenquellendefinitionen richtig erstellt werden, indem Sie sie mithilfe des SQL Anywhere-Dienstprogramms dbdsn erstellen.

Andernfalls müssen Sie eine Gruppe von Registrierungswerten in einem bestimmten Registrierungsschlüssel angeben.

Für Benutzerdatenquellen lautet der Registrierungsschlüssel wie folgt:

HKEY_CURRENT_USER\
   SOFTWARE\
      ODBC\
         ODBC.INI\
            user-data-source-name

Für Systemdatenquellen lautet der Registrierungsschlüssel wie folgt:

HKEY_LOCAL_MACHINE\
   SOFTWARE\
      ODBC\
         ODBC.INI\
            system-data-source-name

Der Schlüssel enthält eine Gruppe von Registrierungswerten, die jeweils einem Verbindungsparameter entsprechen (mit Ausnahme der Treiber-Zeichenfolge). Die Treiber-Zeichenfolge wird vom Microsoft ODBC-Treibermanager automatisch zur Registrierung hinzugefügt, wenn eine Datenquelle mit dem Microsoft ODBC-Datenquellen-Administrator oder mit dem dbdsn-Dienstprogramm erstellt wird. Der SQL Anywhere 12 Demo-Schlüssel, der dem Systemdatenquellennamen (DSN) von SQL Anywhere 12 Demo entspricht, enthält z.B. die folgenden Einstellungen für 32-Bit-Windows:

Name des Wertes	Typ des Wertes	Daten des Wertes
AutoStop	Zeichenfolge	YES
DatabaseFile	Zeichenfolge	C:\Benutzer\Öffentlich\Dokumente\SQL Anywhere 12\Samples\demo.db
Beschreibung	Zeichenfolge	SQL Anywhere 12-Beispieldatenbank
Driver	Zeichenfolge	C:\Programme\SQL Anywhere 12\bin32\dbodbc12.dll
Kennwort	Zeichenfolge	sql
ServerName	Zeichenfolge	demo12
StartLine	Zeichenfolge	C:\Programme\SQL Anywhere 12\bin32\dbeng12.exe
UserID	Zeichenfolge	DBA

Hinweis

Es wird empfohlen, dass Sie den ServerName-Parameter in Verbindungszeichenfolgen bei bereitgestellten Anwendungen einbeziehen. Damit wird sichergestellt, dass sich die Anwendung mit dem richtigen Server verbindet, wenn auf einem Computer mehrere SQL Anywhere-Datenbankserver laufen. Dadurch können Verbindungsfehler durch Zeitablauf verhindert werden.

Bei 64-Bit-Windows wird bin32 durch bin64 ersetzt.

Unter 64-Bit-Windows gibt es nur einen Registrierungseintrag für Benutzerdatenquellen, der von 64-Bit- und 32-Bit-Anwendungen gemeinsam genutzt wird. Es ist empfehlenswert, bei diesen Arten von Datenquellen den Pfad in der Treiber-Zeichenfolge zu entfernen. Wenn der Pfad den 64-Bit-ODBC-Treiber angibt, dann verursacht eine 32-Bit-Anwendung, die eine Verbindung herstellt/trennt, oft eine Performance-Verschlechterung (sowie Speicherverlust), wenn der ODBC-Treiber-Manager von Microsoft verwendet wird. Umgekehrt gilt das Gleiche: Wenn der Pfad den 32-Bit-ODBC-Treiber angibt, verursacht eine 64-Bit-Anwendung, die eine Verbindung herstellt/trennt, ähnliche Einbußen. Hierbei handelt es sich um einen zum Zeitpunkt der Dokumentationserstellung vorhandenen Fehler des ODBC-Treiber-Managers von Microsoft. Aus diesem Grund sind für 64-Bit-Windows-Systeme Systemdatenquellen die bessere Wahl.

Außerdem müssen Sie den Datenquellennamen der Liste von Datenquellen in der Registrierung hinzufügen. Für Benutzerdatenquellen benutzen Sie folgenden Schlüssel:

HKEY_CURRENT_USER\
   SOFTWARE\
      ODBC\
         ODBC.INI\
            ODBC Data Sources

Für Systemdatenquellen benutzen Sie folgenden Schlüssel:

HKEY_LOCAL_MACHINE\
   SOFTWARE\
      ODBC\
         ODBC.INI\
            ODBC Data Sources

Der Wert verknüpft jede Datenquelle mit einem ODBC-Treiber. Der Name des Wertes ist der Datenquellenname, und die Daten des Wertes sind der Name des ODBC-Treibers. Beispiel: Die von SQL Anywhere installierte Systemdatenquelle wird als SQL Anywhere 12 Demo benannt und hat den folgenden Wert:

Name des Wertes	Typ des Wertes	Daten des Wertes
SQL Anywhere 12 Demo	Zeichenfolge	SQL Anywhere 12

Achtung

Einstellungen für ODBC-Datenquellennamen können leicht eingesehen werden. Die Konfiguration von Benutzerdatenquellen kann vertrauliche Datenbankeinstellungen enthalten, z.B. Benutzer-IDs und Kennwörter. Diese Einstellungen werden in der Registrierung in reiner Textform gespeichert und können mit den Windows-Registrierungseditoren regedit.exe oder regedt32.exe angezeigt werden. Diese Editoren werden in jedem Windows-System automatisch installiert. Sie können Kennwörter verschlüsseln oder von Benutzern verlangen, sie bei der Aufnahme der Verbindung einzugeben.

Erforderliche und optionale Verbindungsparameter

Sie können den Datenquellennamen in einer ODBC-Verbindungszeichenfolge in folgender Weise definieren:

DSN=UserDataSourceName

Unter Windows werden, wenn ein DSN-Parameter in der Verbindungszeichenfolge geliefert wird, erst die Definitionen von Benutzerdatenquellen in der Windows-Registrierung durchsucht, dann die Systemdatenquellen. Dateidatenquellen werden nur durchsucht, wenn in der Zeichenfolge für die ODBC-Verbindung "FileDSN" angegeben wird.

Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen für Benutzer und Anwendungsentwickler, wenn eine Datenquelle vorhanden ist und in der Verbindungszeichenfolge der Anwendung als DSN- oder FileDSN-Parameter angegeben wird.

Datenquelle	Eingabe in der Verbindungszeichenfolge	Eingabe durch den Benutzer
Enthält den ODBC-Treibernamen und Speicherort, den Namen der Datenbankdatei, des Datenbankservers, die Startparameter sowie Benutzer-ID und Kennwort	Keine zusätzlichen Informationen	Keine zusätzlichen Informationen
Enthält den ODBC-Treibernamen und den Speicherort, den Namen der Datenbankdatei bzw. des Datenbankservers und Startparameter	Keine zusätzlichen Informationen	Benutzer-ID und Kennwort, wenn nicht in der Zeichenfolge für die ODBC-Datenquelle angegeben
Enthält nur Namen und Speicherort des ODBC-Treibers	Der Name der Datenbankdatei (DBF=) bzw. des Datenbankservers (SERVER=). Optional kann er andere Verbindungsparameter enthalten, wie Userid (UID=) und PASSWORD (PWD=).	Benutzer-ID und Kennwort, wenn nicht in der Zeichenfolge für die ODBC-Verbindung oder ODBC-Datenquelle angegeben.
Nicht vorhanden	Der Name des zu verwendenden ODBC-Treibers (Driver=) und der Datenbankname (DBN=), die Datenbankdatei (DBF=) bzw. der Datenbankserver (SERVER=). Optional kann er andere Verbindungsparameter enthalten, wie Userid (UID=) und PASSWORD (PWD=).	Benutzerkennung und Kennwort, wenn nicht in der Zeichenfolge für die ODBC-Verbindung bereitgestellt

Siehe auch

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