Möglichkeiten zum Zurückgeben von Ergebnissen als Prozedurparameter

Prozeduren können Ergebnisse in den Parametern für die Prozedur an die aufrufende Umgebung zurückgeben. In einer Prozedur können mithilfe einer der folgenden Methoden Parametern und Variablen Werte zugeordnet werden:

SET-Anweisung

In der nachstehenden Prozedur wird ein Wert in einem OUT-Parameter zurückgegeben, wobei der Wert mit einer SET-Anweisung zugeordnet wird. Sie müssen das CREATE PROCEDURE-Systemprivileg haben, um die folgende Anweisung ausführen zu können:

CREATE PROCEDURE greater( 
   IN a INT,
   IN b INT,
   OUT c INT )
BEGIN
   IF a > b THEN
      SET c = a;
   ELSE
      SET c = b;
   END IF ;
END;

SELECT-Anweisung mit INTO-Klausel

Eine einzeilige Abfrage fragt höchstens eine Zeile von der Datenbank ab. Dieser Typ einer Abfrage wird durch eine SELECT-Anweisung mit einer INTO-Klausel durchgeführt. Die INTO-Klausel folgt auf die SELECT-Liste und steht vor der FROM-Klausel. Sie enthält eine Liste der Variablen, die die Werte der einzelnen Elemente aus der SELECT-Liste aufnehmen sollen. Es müssen genauso viele Variablen vorhanden sein wie Elemente in der SELECT-Liste.

Wenn eine SELECT-Anweisung ausgeführt wird, ruft der Datenbankserver die Ergebnisse der SELECT-Anweisung ab und platziert sie in den Variablen. Falls die Abfrageergebnisse mehr als eine Zeile enthalten, gibt der Datenbankserver einen Fehler zurück. Für Abfragen, die mehr als eine Zeile zurückgeben, muss ein Cursor verwendet werden.

Wenn durch die Abfrage keine Zeilen ausgewählt werden, werden die Variablen nicht aktualisiert und es wird eine Warnung zurückgegeben.

Sie benötigen die geeigneten SELECT-Privilegien für das Objekt, um eine SELECT-Anweisung ausführen zu können.

Beispiel: 1: Erstellen Sie eine Prozedur und wählen Sie ihre Prozedur mit einer SELECT...INTO-Anweisung.

Starten Sie Interactive SQL und stellen Sie eine Verbindung zur SQL Anywhere-Beispieldatenbank her. Sie benötigen das CREATE PROCEDURE-Systemprivileg und entweder das SELECT-Privileg für die Tabelle "Employees" oder das SELECT ANY TABLE-Systemprivileg.

Führen Sie im Fensterausschnitt SQL-Anweisungen die folgende Anweisung aus, um eine Prozedur (AverageSalary) zu erstellen, die den Durchschnittslohn der Mitarbeiter als OUT-Parameter zurückgibt:

CREATE PROCEDURE AverageSalary( OUT average_salary NUMERIC(20,3) )
BEGIN
   SELECT AVG( Salary )
   INTO average_salary
   FROM GROUPO.Employees;
END;

Erstellen Sie eine Variable, die die Ausgabe der Prozedur aufnehmen soll. In diesem Fall ist die Ausgabevariable nummerisch, mit drei Dezimalstellen.
CREATE VARIABLE Average NUMERIC(20,3);
Rufen Sie die Prozedur auf, indem Sie die erstellte Variable benutzen, um das Ergebnis aufzunehmen:
CALL AverageSalary( Average );
Wenn die Prozedur korrekt erstellt und ausgeführt wurde, zeigt die Registerkarte Meldungen von Interactive SQL keine Fehler an.
Um den Wert der Variablen zu prüfen, führen Sie folgende Anweisung aus:
SELECT Average;
Sehen Sie sich den Wert in der Ausgabevariable "Average" an. Im Fensterausschnitt Ergebnisse der Registerkarte Ergebnisse wird ein Wert von 49.988,623 für diese Variable angezeigt: Hierbei handelt es sich um den Durchschnittslohn der Mitarbeiter.

Beispiel 2: Rückgabe der Ergebnisse einer einzeiligen SELECT-Anweisung

Starten Sie Interactive SQL und stellen Sie eine Verbindung zur SQL Anywhere-Beispieldatenbank her. Sie benötigen das CREATE PROCEDURE-Systemprivileg und entweder das SELECT-Privileg für die Tabelle "Customers" oder das SELECT ANY TABLE-Systemprivileg.

Führen Sie die folgende Anweisung aus, um die Anzahl der Bestellungen zurückzugeben, die von einem bestimmten Kunden aufgegeben wurden:

CREATE PROCEDURE OrderCount( 
   IN customer_ID INT,
   OUT Orders INT )
BEGIN
   SELECT COUNT(SalesOrders.ID)
      INTO Orders
   FROM GROUPO.Customers
      KEY LEFT OUTER JOIN SalesOrders
   WHERE Customers.ID = customer_ID;
END;

Testen Sie diese Prozedur mit den folgenden Anweisungen, die die Anzahl der Bestellungen zeigen, die vom Kunden mit der ID 102 aufgegeben wurden:

CREATE VARIABLE orders INT;
CALL OrderCount ( 102, orders );
SELECT orders;

Hinweise zu Beispiel 2
- Der customer_ID-Parameter wird als ein IN-Parameter deklariert. Dieser Parameter hält die Kundenkennung, die an die Prozedur weitergegeben wird.
- Der Orders-Parameter wird als ein OUT-Parameter deklariert. Er enthält den Wert der Bestellungsvariablen, die an die aufrufende Umgebung zurückgegeben wurde.
- Für die Orders-Variable ist keine DECLARE-Anweisung erforderlich, weil sie in der Argumentliste der Prozedur deklariert wird.
- Die SELECT-Anweisung gibt eine einzelne Zeile zurück und setzt sie in die Variable Orders.

Siehe auch

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